Aus dem Institut

des Max-Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie

Liste wird gefiltert nach:

Filter zurücksetzen
Ein stilisiertes, symbolisches Bild zeigt eine gefesselte Hand, die sich nach vorn streckt. Die metallisch wirkende Hand gehört zu einer Figur in Gewand, die an eine klassische Statue erinnert. Im Hintergrund ist eine rote menschliche Silhouette ebenfalls in Ketten. Die Komposition verbindet abstrakte Geometrie mit Motiven von Gefangenschaft, Kampf und Widerstand.

The struggle for law

7. Juli 2025

Each year, a new cohort of young scholars joins our Summer Academy, a two-week program of seminars, research, and debate at the intersection of legal history and theory. Participants examine how law has been attacked, defended, and transformed - from abolitionist petitions to postcolonial constitutions, from courtrooms to the streets. The theme of this year’s Academy draws on a provocation by Rudolf von Jhering, who wrote in 1872 that “the life of the law is a struggle.” For him, law emerged not from consensus, but from conflict - between states, classes, and individuals. It’s an idea that still resonates in battles over reparations, decolonization, and civil rights. mehr

Schatten eines Kreuzes, das durch ein vergittertes Kirchenfenster auf einen alten Steinboden fällt. Das Licht fällt dramatisch durch das gotische Fenster und zeichnet ein Kreuzmuster auf den Boden, umgeben von dunklem Mauerwerk.

Geweihte Sünder

2. Juli 2025

Sexueller Missbrauch durch Kleriker ist kein neues Phänomen. Bereits lange vor den heutigen Schlagzeilen setzte sich die christliche Kirche mit der Frage auseinander, wie zu reagieren sei, wenn Amtsträger selbst zu Tätern wurden. In Sexueller Kindesmissbrauch und Sodomie im mittelalterlichen Kirchenrecht rekonstruiert Kevin Kulp, wie das kirchliche Recht mit solchen Vergehen umging – in einer detaillierten rechtshistorischen Untersuchung, die sich von der Spätantike bis zur Reformation erstreckt. Der Band ist der vierte Beitrag im Themenfeld Recht im ersten Jahrtausend und erscheint in der Reihe Studien zur europäischen Rechtsgeschichte (Band 345). mehr

Das Bild zeigt ein abstraktes Muster aus vielen verschieden großen Dreiecken in Blau-, Grün- und Türkistönen. Die Dreiecke sind durch weiße Linien voneinander getrennt und bilden ein unregelmäßiges, netzartiges Geflecht. Der Stil erinnert an eine gemalte oder digital erzeugte Illustration.

Was passiert, wenn jemand ohne Erlaubnis im Namen eines anderen handelt – und dabei auch Dritte ins Spiel bringt? Midas Kempcke, Doktorand am mpilhlt, widmet sich in seinem Promotionsprojekt einer heiklen Konstellation des Zivilrechts: der Intervention mit externen Folgen im Rahmen der Geschäftsführung ohne Auftrag. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Frage, welche rechtlichen Beziehungen entstehen, wenn ein sogenannter Intervenient ohne Legitimation in den Interessenkreis eines Prinzipals eingreift – etwa indem er Verträge mit Dritten schließt. mehr

Zwei Männer in formeller Kleidung beugen sich über ein aufgeschlagenes Gesetzbuch auf einem Holztisch. Eine Hand zeigt auf eine Textstelle, während die andere das Buch mit gespreizten Fingern berührt. Die Szene ist in warmem, gedämpftem Licht gehalten und vermittelt Konzentration und juristische Zusammenarbeit.

Der neue Band „Die Entstehung des Sozialen Privatrechts in Europa: ein Trialog“ (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte, Bd. 327-2) widmet sich einer bislang wenig erforschten Phase der Rechtsentwicklung: der Kooperation zwischen deutschen, italienischen und französischen Juristen bei der Neugestaltung des Privatrechts im Zeichen autoritärer Regime. Im Zentrum steht die juristische „Achse Berlin–Rom“, in der sich ab 1936 ein ideologisch motivierter Abschied vom liberalen Privatrechtsmodell abzeichnete.  mehr

Ein Laptop steht auf einem Holztisch vor einem Bücherregal. Auf dem Bildschirm ist die Suchmaske der Datenbank "Repertorium der Policeyordnungen" des Max-Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie zu sehen. Daneben stehen drei gebundene Bände mit dem Titel „Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit“, herausgegeben von Michael Stolleis, mit dem Schwerpunkt auf Dänemark und Herzogtümern.

Was dürfen die Menschen, wer, wann und wo? Mit den Policeyordnungen der Frühen Neuzeit sollten diese Frage bis ins kleinste Detail geklärt werden Nun sind diese Normen der Frühen Neuzeit erstmals in einem digitalen Repertorium erschlossen – frei zugänglich und systematisch durchsuchbar. Das ermöglicht nicht nur neue historische Einblicke, sondern vergleichende Analysen frühneuzeitlicher Normwelten über Raum, Zeit und Herrschaftsformen hinweg. mehr

Ein von KI generiertes Bild zeigt eine parlamentarische Sitzung in einem klassischen Sitzungssaal mit holzverkleideten Tischen und zahlreichen Anzugträgern, die aufmerksam zuhören. Der Saal steht jedoch bis zur Sitzhöhe unter Wasser, was eine absurde und kritische Szene erzeugt – als würden die Politiker buchstäblich im Wasser tagen, ohne das Offensichtliche zu beachten.

Erdbeben, Überschwemmungen, Industrieunfälle: Umweltkatastrophen sind nicht nur Naturereignisse – sie können auch politische Systeme unter Druck setzen und politische Agenden neu ordnen. Doch unter welchen Bedingungen entfalten sie politische Wirkung? Und warum führen manche Katastrophen zu raschem Handeln, während andere nahezu folgenlos bleiben? Jan-Henrik Meyer hierzu im Deutschlandfunk-Nova-Podcast „Eine Stunde History“: Der politische Einfluss von Umweltkatastrophen hängt entscheidend vom gesellschaftlichen und politischen Kontext ab. mehr

Ein von KI generiertes Bild zeigt eine Frau von hinten, die durch zwei Fenster auf zwei unterschiedliche Büros blickt. Links sitzt ein älterer Mann in einem düsteren Raum voller Papierstapel, tief in Arbeit vertieft. Rechts findet in einem hellen Büro ein freundliches Gespräch zwischen zwei jüngeren Kollegen statt. Das Bild erzeugt einen starken Kontrast zwischen Bürokratie und moderner, kollaborativer Arbeitswelt.

Formulare, Vorschriften, endlose Wartezeiten? Klingt nach Gefühlsleere? Ganz im Gegenteil. In Deutschlandfunks Systemfragen spricht unsere Direktorin Marietta Auer über etwas Unerwartetes: Bürokratie bewegt uns – im wörtlichen Sinn. Sie kann beruhigen, erleichtern, Vertrauen schaffen. Oder uns zur Weißglut treiben. Denn wie wir Ämter erleben, sagt oft mehr über unsere Gesellschaft aus als über uns selbst. mehr

Your Data Matters More Than You Think

When the article is published and the project ends, what remains? The data. In her entry for our blog ‚Legal History Insights‘, Polina Solonets makes the case that research data is not a technical afterthought - it’s the foundation of scholarly work. With the institute’s new Research Data Policy now in place, this new blog series explores why managing data well isn’t just about compliance, but about clarity, credibility, and care. From backups to citations, from loss prevention to open access - this is your practical guide to making research data part of your research identity. mehr

Indigenous Legal Strategies in the Shadow of Empire

In the colonial courtrooms of the Amazon, Indigenous voices did more than defend. They redefined the meaning of freedom. André Luís Bezerra Ferreira uncovers how Native communities used memory, kinship, and oral tradition as powerful legal tools to challenge colonial rule. Drawing from overlooked archives like the Livro de Assentos of the Junta das Missões, his work shows that Indigenous peoples were not passive subjects but active negotiators of law and status. Courts became spaces of struggle where terms like ‚captive‘, ‚slave‘, and ‚free‘ were constantly reinterpreted through Indigenous knowledge systems. Oral histories, rituals, and relational ties anchored claims to liberty and protection in a legal world built to exclude them. mehr

The Age of Ambiguity

The Age of Ambiguity

16. April 2025

What happens when you're expected to follow rules that contradict each other? That question is at the center of a lecture by historian Hillard von Thiessen (University of Rostock), taking place on April 23 as part of the series Frankfurter Rechtshistorische Abendgespräche. His talk, titled ‚The Age of Ambiguity. Concurrence and Competition of Norms in Early Modern Europe‘, begins at 18:15 in Room Z01 at our institute. At the heart of Thiessen’s talk is the concept of Normenkonkurrenz - the overlapping and often clashing expectations from different sources of authority: religious teachings, legal rules, and social codes. In early modern Europe, these weren’t neatly aligned. Quite the opposite - they pulled people in different directions. According to Thiessen, this wasn’t just confusing. It shaped an entire way of life.  mehr

Das Recht im kolonialen Spanisch-Amerika zwischen geistlicher und weltlicher Sphäre

Der neue Band der Studien zur europäischen Rechtsgeschichte untersucht, wie sich zentrale Rechtsbegriffe wie Urteil, Jurisdiktion, Recht und Gerechtigkeit im Dialog zwischen Rechtswissenschaft und Moraltheologie herausbildeten. Am Beispiel des in Hispanoamerika geltenden Rechts („derecho indiano“) zeigt Orazio Condorelli, wie sich im Zusammenspiel weltlicher und kirchlicher Macht spezifische Formen rechtlicher Ordnung entwickelten. Im Mittelpunkt stehen die mittelalterlichen Wurzeln des „derecho canónico indiano“, die Machtverteilung zwischen Kirche und Krone sowie die Rolle gemischter Gerichtsbarkeiten. mehr

CfP: The Mixed Courts of Egypt, 1876–1949

Submissions are now open for a workshop on the Mixed Courts of Egypt, to be held on 23–24 February 2026 at the Max Planck Institute for Legal History and Legal Theory. Organized by Dr Michel Erpelding and Aya Bejermi, the event invites reflection on an institution that stood at the crossroads of empire, international law, and everyday justice. Established through treaties between Egypt and 14 Western powers, the Mixed Courts operated for over seven decades with foreign judges and French-inspired legal codes. Their legacy stretches from Cairo to Strasbourg, and still prompts fresh questions today. mehr

Das Konzil von Trient als normative Ressource in Brasilien (19. Jh.)

Wie flexibel war das Konzil von Trient in der Praxis? Anna Clara Lehmann Martins zeigt in Band 23 der Global Perspectives on Legal History, dass das Tridentinum im Brasilien des 19. Jahrhunderts nicht nur ein rigides Regelwerk war, sondern eine formbare Ressource im Alltag der Verwaltung. Basierend auf Archiven des brasilianischen Staatsrats und der Konzilskongregation des Heiligen Stuhls beleuchtet sie, wie Kleriker, Bürokraten und Juristen die Normen an ein komplexes Regierungssystem anpassten. Die Arbeit entstand an der UFMG und Universität Münster und wurde im Rahmen der Max-Planck-Forschungsgruppe zur Regierung der Universalkirche nach dem Konzil von Trient erarbeitet. mehr

CfA: Max Planck-ASLH Dissertation Prize for European Legal History in a Global Perspective

Submissions are open for the prestigious Max Planck-ASLH Dissertation Prize for European Legal History in a Global Perspective. Awarded by the Max Planck Institute for Legal History and Legal Theory (mpilhlt) in collaboration with the American Society for Legal History (ASLH), the prize honours outstanding dissertations that examine Europe’s legal past in its broader global context. This year’s prize will be awarded to a PhD or JSD recipient whose dissertation was completed in 2024 and advances the study of European legal history in a global framework. The recipient will spend three months at the mpilhlt in Frankfurt am Main, Germany, with full financial support, including a 2500 € monthly stipend, travel funding of up to 1500 €, and housing in an Institute apartment. mehr

Das Britische Empire in rechtsvergleichender Perspektive

Die Rechtsgeschichte des Britischen Empire steckt noch in den Anfängen – Band 25 der Global Perspectives on Legal History „Das Britische Empire in rechtsvergleichender Perspektive“ schließt einige dieser Lücken. Er beleuchtet Rechtstransfer und Rechtsgeographie in Australien, Kanada, den USA, der Karibik, Ostasien sowie Ost- und Südafrika. Ein zentraler Ansatz: Der Vergleich überwindet juristische und ahistorische Einseitigkeiten. Der Band zeigt, wie sich Gesetzgebungs- und Auslegungsmodelle über Kontinente hinweg anpassten – und wie Dekolonisierung neue Perspektiven auf rechtliche Entwicklungen eröffnet. mehr

Mehr anzeigen
Zur Redakteursansicht