Normative Kulturen der Verwaltung
Die Geschichte der öffentlichen Verwaltung ist integraler Bestandteil der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, hat sich aber bisher nicht als eigenständiges Fach etablieren können. Die Zeitschrift „Administory“ bietet der Verwaltungsgeschichte ein publizistisches Forum. Die Zeitschrift ist epochenübergreifend und über Europa hinaus international ausgerichtet, Sie soll das Bewusstsein für Kontinuitäten und Brüche schärfen und den Austausch zwischen nationalen Wissenskulturen und epistemischen Gemeinschaften fördern. Um den verwaltungshistorischen Fokus zu wahren und gleichzeitig diese Vielfalt zu fördern, ist jeder einzelne Band der Zeitschrift einem bestimmten Thema gewidmet.
Verwaltungsgeschichte ist in vielfacher Hinsicht normativ geprägt. Das betrifft nicht nur den Fakt, dass Verwaltungsorganisationen durch Gesetze reguliert werden und Verwaltungsbeamte Gesetze durchsetzen. Vielmehr ist die Verwaltungskultur als Ganzes normativ unterfüttert. Quellen von Normativität sind nicht nur staatliche Gesetze, sondern auch binnenadministrative Regularien, Verwaltungsethiken, Routinen, Arbeitstechniken, Ehrvorstellungen etc. Diese Normativitäten als integralen Bestandteil von Verwaltungsgeschichte deutlich zu machen, ist auch ein Anliegen der Zeitschrift „Administory“.
Herausgeber der Zeitschrift „Administory“ sind das Institut für österreichische Geschichtsforschung und das Schweizerische Bundesarchiv in Kooperation mit dem MPI für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Die einzelnen Bände der Zeitschrift werden von einem wechselnden Herausgeberkreis verantwortet.