Towards a Democratic Franchise
Suffrage Reform in the Twentieth-Century Bahamas
Stephen B. Aranha
Global Perspectives on Legal History 20
Frankfurt am Main: Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie 2022. XII, 324 S.
Online-Ausgabe: Open Access (PDF-Download, Lizenz: Creative Commons CC BY 4.0 International)
Druckausgabe: 23,62 € (Print on Demand bei ePubli)
ISSN 2196-9752
ISBN 978-3-944773-38-4
eISBN 978-3-944773-39-1
Zitatlink für die Online-Ausgabe: http://dx.doi.org/10.12946/gplh20
Die Bahamas sind ein aus über 700 Inseln bestehendes Archipel, das im westlichen Atlantik zwischen den USA, Kuba und Hispaniola liegt. Seit 1648 waren sie englische Kolonie; seit 1729 gab es ein gewähltes Parlament. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden Stimmen laut, die das Kolonialregime im Allgemeinen und das undemokratische Wahlrecht im Besonderen kritisierten. So begann ein langer Prozess von Wahlrechtsreformen und eine schrittweise Demokratisierung des Wahlrechts.
Das Buch untersucht diesen Prozess beginnend mit dem General Assembly Elections Act von 1919, der an einem auf Männer mit Grundbesitz beschränkten Wahlrecht festhielt. Wichtige Meilensteine sind die Einführung der geheimen Wahl zwischen 1939 und 1946, das Wahlrecht für Unternehmen zwischen 1946 und 1959, das allgemeine Wahlrecht für erwachsene Männer 1959, das Frauenwahlrecht 1961 und die Abschaffung der Mehrfachwahl zwischen 1959 und 1969.
Diese Reformen werden als integraler Bestandteil der Geschichte der Dekolonisierung der Bahamas analysiert. Neben der Identifikation der verschiedenen Protagonisten – die politische Elite vor Ort, die Zivilgesellschaft und die Kolonialmacht – und ihrer jeweiligen Interessen wird ferner untersucht, welchen Einfluss dieser Prozess auf den gegenwärtigen Zustand der Demokratie in dem mittlerweile unabhängigen Land und auf das Verhältnis zwischen dem postkolonialen Staat und seinen Bürgern hat.
Mit der Unterstützung Londons gelang es fortschrittlichen Kräften vor Ort, die herrschende Klasse zu demokratischen Reformen zu zwingen. Das Wahlrecht wurde peu à peu ausgeweitet, undemokratische Privilegien wurden beseitigt. In den späten 1960er Jahren wurde so der politische Würgegriff der weißen Minderheit gebrochen. Dies ist als Majority Rule, der Weg dahin als Quiet Revolution in das nationale Narrativ der Bahamas eingegangen.
Seit der Unabhängigkeit 1973 ist der Reformprozess ins Stocken geraten. Erstens gibt es keine Kraft von außerhalb mehr, die, wie vormals das Colonial Office, Druck auf die Legislative ausüben kann. Zweitens wurde das nationale Narrativ nach der Unabhängigkeit sorgfältig gepflegt, so dass weitere kritische Untersuchungen von Defiziten in den demokratischen Institutionen des Landes schnell als Nestbeschmutzung gelten. Die Zivilgesellschaft, die eine treibende Kraft während des Untersuchungszeitraums war, ist seit der Unabhängigkeit geschwächt. Dadurch blieben die Bahamaner trotz des Endes der Kolonialherrschaft quasi Untertanen.
Inhalt
IX Acknowledgements
X Abbreviations
XI Table of Illustrations
1 Chapter 1
Introduction
15 Chapter 2
The Suffrage in 1919
47 Chapter 3
The Secret Ballot
93 Chapter 4
Universal Male Suffrage
143 Chapter 5
Women’s Suffrage
175 Chapter 6
Equal Suffrage
221 Chapter 7
Post-Independence Suffrage
247 Chapter 8
Conclusion
291 Epilogue
295 Appendix
Boundaries, 1919–2017
303 Sources
307 Bibliography
315 Index of Names
319 About the Author