Vortrag: Rom als das impulsgebende Zentrum? Zur Homogenisierung der lateinischen Kirche im Hochmittelalter

Vortrag

  • Datum: 02.05.2011
  • Uhrzeit: 18:00 c.t.
  • Vortragende(r): PD Dr. Jochen Johrendt
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Ort: Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
  • Raum: Hörsaal des MPI

PD Dr. Jochen Johrendt, Ludwig-Maximilians-Universität München

Um 18 Uhr c.t. im Hörsaal des MPIeR

Die Epoche von den Reformpäpsten bis zu Innozenz III. (1198-1216) gilt allgemein als eine Epoche der Zentralisierung der Kirche auf Rom. Rom erhielt im Laufe dieser eineinhalb Jahrhunderte immer mehr Gewicht und wurde das scheinbar fast alles bestimmende Zentrum der lateinischen Kirche, sogar ein „die Welt regierendes Papsttum“, wie es Paul Fridolin Kehr formulierte. Doch neuere Forschungen haben gezeigt, dass diese Zentralisierung keineswegs ein linearer Prozess war. Zudem handelt es sich bei der Zentralisierung der lateinischen Kirche um keinen allein von Rom aus gesteuerten Prozess. Die von den Inhabern der Kathedra Petri postulierten Kompetenzen und die eingeforderte Unterordnung aller Kirchen ist nicht mit der faktischen Entwicklung in den Ortskirchen gleichzusetzen. Vielmehr ist die scheinbar so teleologische Zentralisation der lateinischen Kirche durch die Untersuchung der Wechselbeziehungen von Rom und Ortskirchen kritisch zu hinterfragen. Der Vortrag zeichnet die von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts vorangetriebene Homogenisierung der lateinischen Kirche nach, fragt immer wieder nach dem römischen Anteil daran und thematisiert die Grenzen der Romzentrierung innerhalb der lateinischen Kirche.

Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten.

Zur Redakteursansicht