Editionsprojekt Fritz Bauer
abgeschlossen
Fritz Bauer ist als der Staatsanwalt in die Geschichte der Bundesrepublik eingegangen, der den Auschwitz-Prozess initiiert und in einer Vielzahl weiterer Fälle die Verfolgung von NS-Verbrechen in die Wege geleitet hat. Daneben hat Bauer zahlreiche Schriften hinterlassen, darunter mehrere Bücher, Aufsätze und Zeitungsartikel sowie Interviews. Er reflektierte in ihnen die geistige und politische Lage der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit sowie seine Wirkungsmöglichkeiten als Staatsanwalt bei der Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen und formulierte ein kriminalpolitisches Programm, in welchem er Ziel und Zweck des Strafrechts grundlegend in Frage stellte. Bauer hat in diesen Schriften oft für seine Zeit ungewöhnliche Positionen bezogen, zugleich zeigen sie, wie verwoben sein Denken mit dem seiner Zeit war. Sie gewähren damit einen Einblick in Diskussionen der frühen Bundesrepublik und zeigen, wie sich Bauer als Jurist, Remigrant, jüdischer Intellektueller und Sozialdemokrat einmischte und Gehör verschaffte.
Das Editionsprojekt wurde gemeinsam mit Dr. David Johst im Auftrag des Fritz-Bauer-Instituts durchgeführt und von der Gerda-Henkel-Stiftung finanziert.